Konzeption

Definition von Kindertagespflege in inklusiver Betreuungsform
Im §22 Sozialgesetzbuch SGB VIII/ Achtes Buch/ Kinder- und Jugendhilfe wird der Kindertagespflege als Betreuungsform rechtlich zu Grunde gelegt, die ihr anvertrauten Kinder für eine gewisse Zeit des Tages oder auch ganztägig, im Haushalt der Tagespflegeperson oder anderen geeigneten Räumen zu fördern.“ (Ziel ist es dabei),
„[…] 1. die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit (zu) fördern,
2. die Erziehung und Bildung in der Familie (zu) unterstützen und (zu) ergänzen,
3. den Eltern dabei (zu) helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können.
Der Förderungsauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen.“ (Zitat aus:http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbviii/22.html)

Die 2006 in New York verabschiedete Behindertenrechtskonvention, in Deutschland seit 2009 in Kraft, legt ihren Schwerpunkt auf „[…] die Umsetzung der Menschenrechte auf die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung […]“. (Zitat aus: Erzieherinnen + Erzieher. Professionelles Handeln im sozialpädagogischen Umfeld. Cornelsen Verlag 2015; Band 1; Seite 434)

Grundlegende Menschenrechte und Schaffung von Chancengleichheit in allen Lebenssituationen führen zum soziologischen Terminus ‚Inklusion’ und gehen von dem Normalfall der Unterschiedlichkeit (Diversität) aus: „Vielfalt ist normal. Jeder Mensch ist einzigartig und bringt eine Vielfalt von Fähigkeiten und Fertigkeiten mit. Diese gilt es zu fördern und zu fordern.“ (Zitat aus: Tanja Könitz: Jedes Kind ist einzigartig. Inklusion in Tageseinrichtungen für 0- bis 3- Jährige. Cornelsen Verlag 2012; Seite 12)
„Jeder soll nach seinen Möglichkeiten und Kompetenzen teilhaben am (alltäglichen) Leben, mitmachen und mitbestimmen können. Dahinter steckt die Vision einer „inklusiven Welt“, in der Vielfalt als Bereicherung des Lebens gilt. Unterschiede werden wahrgenommen, aber nicht bewertet.“ (Zitat aus: ZET. Zeitschrift für Tagesmütter und – väter. Friedrich Verlag, Ausgabe 4/2014; Seite 6)

Für die Großtagespflege Wichtelburg bedeutet dies, allen uns anvertrauten, unterschiedlichen Kindern mit derselben empathischen, emotionalen Zuwendung und Wertschätzung zu begegnen.
Es umfasst, allen Kindern ein Gefühl von Zugehörigkeit und Teilhabe (Partizipation) in dieser kleinen sozialen Gemeinschaft zu vermitteln, sie selbst und in dieser Gruppe psychisch, physisch und emotional zu stärken (Förderung von Resilienzen).
(vgl. Erzieherinnen + Erzieher. Professionelles Handeln im sozialpädagogischen Umfeld. Cornelsen Verlag 2015; Band 1; Seite 241/ 425)
Dabei bestimmen individuelle Pflege/ Bedürfnisse/ Förderung und Bildung genauso den Alltag, wie Förderung von Gemeinsinn/ Solidarität und der Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten der gesamten Gruppe.
Ziel ist es ebenso, die Gesamtsituation der Kindsfamilien wahrzunehmen und sich derer anzunehmen, im steten Austausch über das betreute Kind als Individuum, als Familien- und Gruppenmitglied einer Großtagespflege hinaus.
Auch die eigenen Haltungsgrundsätze der Tagespflegeperson stetig zu fühlen, zu erkennen, zu reflektieren, zu überprüfen, individuell und im kollegialen Austausch, ist Bestandteil der inklusiven Betreuung der Großtagespflege Wichtelburg. Barrierefreiheit setzt daher nicht nur in räumlicher Dimension oder bei der Betrachtung anderer Personen an, sondern insbesondere bei den moralischen und pädagogischen Grundsätzen der Tagespflegepersonen selber, als Teil eines Ganzen.
„Inklusion ist ein Prozess, welcher sich durch alle Bereiche des Lebens zieht und einem stetigen Wandel unterliegt.“ (Zitat aus:
Tanja Könitz: Jedes Kind ist einzigartig. Inklusion in Tageseinrichtungen für 0- bis 3- Jährige. Cornelsen Verlag 2012; Seite 12)

 

Eingewöhnung
Erster wichtiger Baustein der Kindertagespflege ist es, zwischen Kind und Betreuerinnen eine erste positive, emotionale Bindung entstehen zu lassen: die Eingewöhnung. Für diese Zeit sind 2-4 Wochen einzuplanen, bei Bedarf natürlich verlängerbar.
In Anlehnung an das Berliner Eingewöhnungsmodell (vgl. Handout zum Kurs „Inklusion in der Kindertagespflege“. 11.03.2017. Quelle: INFANS, Berlin 1990) begleitet in der Anfangsphase eine Bezugsperson das Kind in die Großtagespflege Wichtelburg. Zunächst nur für einige Stunden an einigen Tagen der Woche werden die Besuchsintervalle und Stundenumfänge in Abhängigkeit der Belastbarkeit des Kindes und in Absprache mit der Bezugsperson erhöht.
Durch Beobachtung lernen Kind und Bezugsperson die Gruppe und die Betreuerinnen der Großtagespflege kennen, Abläufe werden transparent, Fragen können geklärt werden. Das Kind entscheidet, ob es die Sicherheit der Bezugsperson suchen oder bereits phasenweise Kontakt zur Gruppe aufnehmen möchte. Die Tagespflegepersonen beobachten den neuen Schützling zurückhaltend und versuchen, erste aufmunternde Kontaktmöglichkeiten durch Singspiele mit Namensnennungen, Bastelarbeiten und Spielangebote der Kinder untereinander zu schaffen. Sobald sich das Kind durch die Angebote ablenken lässt, können erste kurze Trennungsversuche von der Bezugsperson unternommen werden, eine schnelle Erreichbarkeit der Bezugsperson vorausgesetzt.
Nun verlängern sich mit dem Beginn der Stabilisierungsphase die Zeiträume, die das Kind selbständig in der Großtagespflege bleibt. Fasst das Kind Vertrauen zu den Betreuerinnen, den Kindern, dem Alltag in der Wichtelburg, lässt sich zum Spielen animieren, schlafen legen und auch trösten, gilt die Eingewöhnung als abgeschlossen:
Willkommen in der Wichtelburg!
(vgl. Konzept Wichtelburg; Stand 2011; Seite 6-7; vgl. Konzept Wichtelburg; Stand 2016; Seite 13)

 

Ernährung
Gesunde Ernährung, frische Zutaten, der Umgang mit Lebensmitteln, Ess- und Tischkultur in der Gemeinschaft sind wichtige Bestandteile der Mahlzeiten der Großtagespflege Wichtelburg.
Nach dem Händewaschen und dem gemeinsamen überkonfessionellen Frühstücksgebet wird ein großer Teller mit Früchten und Gemüse der Saison gereicht. Die Kinder wählen eigenständig ein Stück aus und schieben den Teller zum Tischnachbarn. Belegtes Brot wird ebenso gereicht, wie auch Wasser und ungesüßter Früchtetee. Das Frühstück endet mit einem gereimten Dank.
Der oben geschilderte äußere Rahmen gilt ähnlich für das Mittagessen. Seit Anfang 2017 kochen wir mittags täglich frisch, leicht und abwechslungsreich. Ein hierfür ausgearbeiteter Speiseplan hängt sichtbar im Flur aus.
Zu besonderen Anlässen – Feiern oder auch einem Lob für die Kinder – darf in Maßen auch genascht werden.
Während aller Mahlzeiten werden die Kinder ermutigt, selbständig zu essen – zu Beginn mit den Fingern, im weiteren Verlauf mit Besteck – Lebensmittel zu achten, Neue kennenzulernen, zu probieren und einen eigenen Geschmack entwickeln zu dürfen.
Selbstverständlich kann der Speiseplan, bedingt durch Krankheit/ Allergien oder kulturell- religiöse Besonderheiten nach Absprache angepasst werden.
Ernährung: ein Genuss, elementar, individuell, gemeinschaftlich, sinnlich, jeden Tag aufs Neue!
(vgl. Konzept Wichtelburg; Stand 2011; Seite 7-8; vgl. Konzept Wichtelburg; Stand 2016; Seite 14)

 

Hygiene- und Sauberkeitserziehung
„Zum täglichen Leben mit Kleinkindern gehören Hygiene und Sauberkeitserziehung dazu. Ziel ist dabei, ein selbstverständliches und selbstständiges Bewusstsein zur Pflege und Kontrolle des eigenen Körpers und die Rücksichtnahme auf den Körper anderer: angefangen beim Händewaschen vor den Mahlzeiten, bis hin zum regelmäßigen, bedarfsgerechten Wechseln der Windeln bei Kleinkindern, sowie geeigneter Maßnahmen im Falle leichter Kinderkrankheiten (selbständiges Nase putzen, Entfernung von Taschentüchern, Hand/ Arm vor den Mund halten beim Husten).
Für die Sauberkeitserziehung der größeren Kinder werden das klassische Töpfchen, der Sitzverkleinerer als auch die Erwachsenentoilette angeboten.
Bei der Sauberkeitserziehung der Kinder wird besonders auf die Freiwilligkeit ihrer Handlungen durch Eigeninitiative oder durch Nachahmung geachtet. Die Kinder werden bei ihren Bestrebungen unterstützt: selbständiges Verhalten und Erfolge werden gelobt, Missgeschicke werden „in Ordnung gebracht“ und mit einem positiven Ausblick bedacht.
Die Sauberkeitserziehung braucht ihre Zeit, da körperliche Voraussetzungen gegeben sein müssen und erst im Zusammenspiel mit geistiger Reife eine dauerhafte Körperkontrolle zulassen: in einvernehmlichem Handeln mit dem Kind und seinen Eltern, mit positivem Zuspruch, mit Geduld und Wechselwäsche!“
(Zitat aus: Konzept Wichtelburg; Stand 2011; Seite 8)

 

Ruhezeiten
Besonders in der Anfangszeit, aber auch darüber hinaus, werden den Kindern der Wichtelburg individuelle Ruhezeiten im Schlafzimmer oder auch der Kuschelecke im Spielzimmer angeboten. Langfristiges Ziel ist jedoch, die Schlafenszeiten und somit auch den Gruppenalltag zu homogenisieren, um einen für alle transparenten Rhythmus zwischen Aktivität und Ruhe zu finden.
Eingeleitet wird die Schlafenszeit durch das Wickeln und Umkleiden der Kinder. Kleine Erzählungen, besondere Zuwendung, ein Kuscheltier, lassen die Kinder nacheinander entspannt zu Bett gehen. Eine Betreuungsperson bleibt solange im Raum, singt/ erzählt leise oder streichelt, bis alle Kinder in den Schlaf gefunden haben.
Kinder, die keinen Mittagsschlaf mehr benötigen, bleiben bei der zweiten Tagespflegeperson. Sie lernen, auf schlafende Freunde Rücksicht zu nehmen, genießen aber auch die Zeit besonderer Zuwendung und Möglichkeiten.
(vgl. Konzept Wichtelburg; Stand 2011; Seite 9)

 

Tagesablauf und Rituale
Grundlage des Alltags in der Großtagespflege sind Sicherheit gebende Strukturen und Rituale, die Vertrauen schaffen und schenken. Ein Tag in der Wichtelburg sieht folgendermaßen aus (Stand Oktober 2017):

• 7:00 – 8:30 Uhr: zeitlich individuelle Ankunft; Begrüßung des einzelnen Kindes und der Gruppe im Kreis; Sing-, Tanz- und Bewegungsspiele; Bastelangebote; Freispiel;
• 8:30 – 10:00 Uhr: Händewaschen und gemeinsames Frühstück;
• 10:00 – 11:30 Uhr: Freispiel; Spiel- und Bastelangebote; Hofspiele, Ausflüge oder Besuch der Turnhalle;
• 11:30 – 13:30 Uhr: Einleiten der Ruhezeit; Mittagsschlaf;
• 13:30 – 14:30 Uhr: gemeinsames Mittagessen;
• 14:30 – 16:00 Uhr: Freispiel; individuelle Abholzeiten;

Außergewöhnliche Faktoren können den Tagesablauf und die Dynamik in der Betreuungssituation natürlich beeinflussen und verändern. Es ist die Aufgabe der Tagespflegepersonen, dem Einzelnen und der Gruppe wieder Halt und Sicherheit zu geben.

Im Wichtelburg- Alltag sind unterschiedliche Rituale fest verankert:
• die Begrüßung (auch Verabschiedung) eines jeden Kindes durch die Betreuungspersonen und die Gruppe
• Verabschiedung der Eltern und gemeinsames Winken am Fenster
• spezielle Begrüßungslieder, Tanz- und Bewegungsangebote, unterstützt durch Gebärden der Zwergensprache
• gemeinsame Mahlzeiten mit Reimen, Gebeten und Gesang
• gemeinsame, begleitete Mittagsruhe
• gemeinsamer Besuch der Turnhalle
Diese kleine Auswahl an Ritualen ist selbstverständlich erweiterbar, vom Grundsatz aber so ausgelegt, dass alle Kinder ihren Möglichkeiten entsprechend daran teilhaben und genießen können.
(vgl. Konzept Wichtelburg, Stand 2016; Seite 16)

 

Förderung und Schwerpunkte
In der Großtagespflege werden bis zu 9 unterschiedliche kleinere und größere Persönlichkeiten zusammengeführt. Zielsetzung ist es, die Bildung einer harmonischen, toleranten Gemeinschaft zu unterstützen und dabei Raum für inklusive individuelle und Gruppen- spezifische Förderung anzubieten.
Sowohl von den Räumlichkeiten im Innen- als auch Außenbereich, sowie durch unterschiedliche Spiel- und Wahrnehmungsmaterialien und der großen Freude Kreatives aus zu probieren, ist die Großtagespflege Wichtelburg flexibel ausgestattet, um auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der ihr anvertrauten Kinder einzugehen.
Besonderes Augenmerk legt die Wichtelburg dabei auf die Bildungsbereiche (vgl. Erzieherinnen + Erzieher. Professionelles Handeln im sozialpädagogischen Umfeld. Cornelsen Verlag 2015; Band 2; Seite 32) Bewegung, Sprache/ Kommunikation, musisch – ästhetische sowie soziale/ kulturelle/ interkulturelle Bildung.
* Bewegung: Zertifiziert als Kindertagespflege mit dem Schwerpunkt Bewegung stehen der Wichtelburg umfangreiche Turngeräte (Fahrzeuge/ dicke und dünne Matten/ um 360 Grad drehende Fahrzeuge/ Schwungtücher und Stofftunnel/ Wippen/ Bälle in unterschiedlichen Größen und Materialien/ Kletterkästen und vieles mehr) in der Mehrzweckhalle Brüggen für immer wieder neue Bewegungsbaustellen zur Verfügung. Das Außengelände im Innenhof der Großtagespflege mit Kinderbus/ Dreirädern/ Rollern/ Laufrädern und Bobby Cars, die Ausflüge auf den Spielplatz mit hügeligem Gelände und regelmäßige Waldspaziergänge ermöglichen es allen Kindern, ihrem Alter, ihren Interessen und Möglichkeiten entsprechend, an Bewegung teilzuhaben, Bewegung auszuprobieren. Der kreative Umgang mit Bewegung im Innenbereich wird durch Stofftunnel, Bewegungslieder, kleine Turnübungen unterstützt.
* Sprache/ Kommunikation: Zertifiziert in Zwergensprache begleiten die Betreuungspersonen das gesprochene Wort durch einfache Gebärden. Sprache wird nicht ersetzt, vielmehr ergänzt. Worte werden sichtbar, Kommunikation auch nonverbal möglich, Frustrationen verringert und emotionale/ soziale Akzeptanz unterstützt. Viele Bilderbücher und Vorlesebücher laden ein, visuelle Reize aufzunehmen, zu zeigen, zu gebärden und zu verbalisieren. Lieder und Tanzlieder verbinden Wort mit Gebärde und Bewegung und sorgen für einen vertieften Sinneseindruck.
* Musisch – ästhetische Bildung: Jeder Tag in der Wichtelburg ist mit viel Musik verbunden: gesungen, geklopft, geklatscht, mit Kinderinstrumenten mal laut dann leise aber immer mit größter Begeisterung begleitet, gehört oder gefühlt und immer berührt. Frau Kubitzas Begeisterung für Musik und ihre Auswahl an eigenen Musikinstrumenten überträgt sich ‚spielend’ auf die Gruppe.
Viel individueller Ausdruck steckt auch in den kreativen Werken der Kinder. Mit unterschiedlichen Materialien einem gemeinsamen Thema folgend, probieren sie sich aus: mal angeleitet, mal frei schaffend, immer einzig-art-ig.
* Soziale/ kulturelle/ interkulturelle Bildung: Viele kleine Persönlichkeiten, ihre Familien und Freunde, ihre Herkunft, ihr Alter, ihre Möglichkeiten, ihre Zukunft: die Großtagespflege Wichtelburg ist immer heterogen. Ziel ist es, die Einzigartigkeit eines jeden Kindes zuzulassen und es mit diesem Vermächtnis, in der Gruppe willkommen zu heißen, anzunehmen. Es braucht dafür manches Mal nur eine Geste, ein fremdsprachliches neues Wort oder Lied, eine helfende/ tröstende oder streichelnde Hand um den Respekt vor der Andersartigkeit zu zeigen. Bildung funktioniert hier im Besonderen in beide Richtungen: im wechselseitigen Geben und Nehmen von emotionalen und sozialen Werten. In dieser frühkindlichen Phase können gemeingesellschaftlich wieder so notwendige Prinzipien wie soziale Kompetenz und kulturelle Werte vermittelt und fest verankert werden.
Kognitive Bildung wird dadurch nicht beeinträchtigt, vielmehr bereichert.

Alle genannten Bildungsbereiche haben natürlich fließende Grenzen, gehen zeitweise ineinander über und verdichten sich dadurch nachhaltig. Die weiteren Bildungsbereiche (mathematische Bildung/ naturwissenschaftlich – technische Bildung/ Körper – Gesundheit und Ernährung/ Religion und Ethik/ ökologische Bildung/ Medien) fließen in den Wichtelburg Alltag mit ein: beim Zählen der Rosinen auf dem Tisch/ beim Aufschrauben eines Kinderspielzeugs/ beim regelmäßigen Händewaschen nach dem Ausflug/ bei den Vorbereitungen religiöser Feiertage/ Müllsortierung/ Bücher lesen, um nur einige, fast selbstverständliche Beispiele zu nennen. Mit etwas Kreativität und Offenheit können alle teilhaben, denn Bildung sollte nie aufhören, sollte keine Grenzen und kein Alter kennen, Barrieren überwinden.
(vgl. Konzept Wichtelburg; Stand 2011; Seite 9-11; Konzept Wichtelburg; Stand 2016; Seite 10-12)

 

Abschied
„Sowie die Eingewöhnung für die Kinder eine besondere Situation darstellt, so ist auch die Verabschiedung eines Kindes in eine neue Lebensphase (z.B. durch Umzug oder Kindergarten) ein wichtiges Ereignis, das besonderer Beachtung bedarf.
In der Wichtelburg wird durch das Gespräch und durch Erklärungen diese Veränderung für die ganze Gruppe langfristig vorbereitet und begleitet. Das Kind erhält an seinem letzten Tag, der in Absprache mit den Eltern besonders gestaltet wird, ein Abschiedsgeschenk, das eng mit seinen Erfahrungen in der Wichtelburg verknüpft ist und großen Erinnerungswert besitzt.
Fotos aller Kinder der Wichtelburg verbleiben für längere Zeit im Schlafraum, so dass sich auch die Gruppe erinnern, ein „ehemaliger“ Wichtel sich sogar bei einem Besuch wieder entdecken kann.
Besuche sind daher von ganzem Herzen erwünscht.
Auf Wiedersehen in der Wichtelburg!“
(Zitat aus: Konzept Wichtelburg; Stand 2011; Seite 11)